Wachsbildnis Jean Paul Marat, von Charlotte Corday am 13. Juli 1793 erstochen
Wachsbildnis Jean Paul Marat, von Charlotte Corday am 13. Juli 1793 erstochen

 

„Der Tod Marats“ wurde im Sommer 1793 und Herbst vom französischen Historienmaler Jacques-Louis David gemalt. Dieses Ölgemälde ist eines der berühmten Zeugnisse der französischen Revolution. Es zeigt Jean Paul Marat sterbend in seiner Badewanne, unterhalb des Schlüsselbeins sieht man deutlich einen Einstich, aus dem sein Blut tropft. Das Messer, die vermutliche Tatwaffe, liegt auf dem Boden. In seiner rechten Hand hält Marat eine Schreibfeder, in der linken einen Brief. Deutlich sind die Worte lesbar: „du 13 juillet, 1793 / Marieanne Charlotte Corday au citoyen Marat. II suffit que je sois bien malheureuse pour avoir Droit à votre bienveillance."„13. Juli 1793. Marieanne Charlotte Corday an den Bürger Marat. Dass ich sehr unglücklich bin, reicht aus, ein Recht auf Ihr Wohlwollen zu haben.“

Auf der Wanne ist eine Tischplatte mit grünem Tuch drapiert, davor steht eine einfache Holzkiste mit einer Widmung des Malers: „À Marat, David.“ („Für Marat, David.“). Auf der Kiste befinden sich ein Tintenfass, ein Assignat (Papiergeld, das während der Französischen Revolution verwendet wurde), daneben liegt ein zweiter Brief: „Vous donnerez cet assignat à la mère de cinq enfants dont le mari est mort pour la défense de la patrie.“

„Würden Sie diesen Assignaten der Mutter von fünf Kindern geben, deren Mann für das Vaterland gestorben ist.“

Das Bild von Louis David weist auf das zweite Jahr nach der Proklamation der Ersten Französischen Republik am 22. September 1792 hin, ganz deutlich ist daher am unteren Rand der Kiste der Hinweis „l’an deux“ von Louis David gemalt worden.

 

Jean Paul Marat, Arzt und Naturwissenschaftler brachte während der Französischen Revolution, ab den 12. September 1789 erst unter dem Titel Moniteur patriotique, ab dem 16. September aber schon unter dem Titel Ami du Peuple eine politische Zeitung heraus. Darin rief er öffentlich dazu auf, die amtierenden Minister und später den König samt seiner Familie hinzurichten.

Die Zeitung war in Paris zwar nicht die meist gelesene Zeitung, hatte aber im gesamten Frankreich einen stabilen Leserkreis. Marat berichtete über die täglichen Sorgen des Volkes und die „[...] wirklichen oder angeblichen Intrigen der Regierenden in Stadt und Land.“